Ich habe schon im letzten Jahr einen ausführlichen Artikel zum Thema „Calisthenics“ hier auf dem Blog mit dir geteilt und bin darin unter anderem darauf eingegangen, wieso dieser Sport für wirklich jeden geeignet ist.
Heute will ich noch ein Stück weiter gehen und stelle dir gleich fünf Punkte vor, in denen das (Calisthenics-) Training mit dem eigenen Körpergewicht dem Krafttraining im Studio überlegen ist.
Natürlich kann ich schon jetzt sagen, dass auch das Training im Fitnessstudio eine ganze Reihe Vorteile hat und bei einigen Zielsetzungen dem Körpergewichtstraining vorzuziehen ist – aber auch diesen Punkt werden wir uns heute einmal genauer anschauen.
Beginnen wir mit den entscheidenden Vorteilen der Calisthenics:
1. Du trainierst im Freien
Klar, im Winter gab es für dich wahrscheinlich Verlockenderes als ein Workout an der frischen Luft durchzuziehen – aber ich kann dir sagen: Ich habe selbst im Schnee eine Einheit in der Woche draußen durchgezogen und wer sich bewegt, der friert schließlich nicht.
Jetzt, wo die Temperaturen langsam wieder steigen und es mit großen Schritten auf den Frühling zugeht, wird aber auch die Motivation zum Training im Freien den ein oder anderen wieder ganz alleine packen – denn was gibt es schöneres, als beim Training die Sonne zu genießen?
Das Training an der frischen Luft hat allerdings auch einige ganz praktische Vorteile. Gerade an heißen Sommertagen wirst du im Studio oft von stickiger Luft und dem Schweißgeruch der anderen Trainierenden empfangen – dagegen scheint die frische Luft draußen doch gleich deutlich verlockender.
Und auch zum Stressabbau ist Outdoor-Training deutlich besser geeignet – das zeigen auch Studien, die dieses Thema näher beleuchteten: Während beim Training im Studio der Stresshormonspiegel steigt, hat das Training im Freien einen positiven Einfluss darauf.
Nach einem langen Arbeitstag ist also frische Luft definitiv besser zum Entspannen geeignet, als die stickige Luft in vielen Studios.
2. Du trainierst nicht alleine – wenn du es nicht willst
Ein großer Pluspunkt ist die starke Gemeinschaft, die hinter jeder Calisthenics-Truppe steht. Mittlerweile gibt es auch in kleineren Städten schon recht große Gruppen, die sich regelmäßig zum gemeinsamen Training treffen, so dass du nie ganz alleine an deine Grenzen gehen musst.
In der großen Gruppe macht es dabei natürlich besonders Spaß, den Körper über die eigenen Grenzen zu pushen und immer wieder Neues auszuprobieren – denn auch das ist ein Argument für das Calisthenics-Training, zu dem ich weiter unten noch einmal kommen werde.
Du kannst also jeden Tag für dich entscheiden, ob du gerade mit der Truppe trainieren oder einfach einmal das Training alleine genießen willst – denn auch, wenn der Zusammenhalt in der Gruppe natürlich eine starke Sache ist, ist die Ruhe bei einem Workout alleine manchmal genau das, was es zum Entspannen braucht.
Nur du, eine Klimmzugstange und die Sonne, die dir ins Gesicht scheint – glaub mir, wer so in den Tag startet, beginnt ihn mit einem Lächeln im Gesicht.
3. Du trainierst immer und überall
Klar, die Studioketten in Großstädten bieten oft die Möglichkeit, 24 Stunden am Tag zu trainieren – aber in den Kleinstädten ist diese 24/7 Einstellung noch nicht angekommen. Und vermutlich wird sich das so schnell auch nicht ändern, denn das lohnt sich für viele Besitzer kleinerer Studios einfach nicht.
Wenn du also Sonntagmorgens um 7 Uhr aufwachst und plötzlich einfach eine Riesenlust hast, eine Einheit im Studio durchzuziehen, dann stehst du in vielen Fällen vor verschlossenen Türen – das wird dir beim Street Workout nicht passieren, denn Möglichkeiten zum Training bieten sich wirklich überall.
Egal ob an der Klimmzugstange zuhause, an den mittlerweile immer häufiger zu findenden öffentlichen Stangen und Parks oder einfach am Spielplatz in der Nachbarschaft – du kannst dein Training überall da durchziehen, wo du möchtest.
Damit macht dich das Training mit dem eigenen Körpergewicht extrem flexibel und unabhängig von den Öffnungszeiten deines Studios. Ob du früh am Morgen vor der Arbeit noch ein Workout durchziehen willst oder nach der Spätschicht Lust aufs Training hast – mit dem Calisthenics-Training werden dir kurze Öffnungszeiten keinen Strich durch die Rechnung machen.
4. Du trainierst kostenlos
Auch diesen Punkt wollen wir natürlich nicht vergessen – denn natürlich kostet dich das Training mit dem Körpergewicht keinen Cent. Selbst wenn du zuhause trainieren willst und dir zuerst einmal eine gute Klimmzugstange zulegst, wird sich das schon nach kurzer Zeit rentieren.
Klar, die großen Studioketten lassen dich heute schon für die obligatorischen 20 Euro monatlich trainieren – aber zum einen haben hier Sportler in Kleinstädten einmal mehr das Nachsehen, zum anderen macht Kleinvieh bekanntlich auch Mist.
Am Ende ist dieser Punkt aber vor allem für all die Sportler interessant, die die Geräte im Studio für ihr Training nicht unbedingt brauchen – alle anderen sehen das Training mit dem eigenen Körpergewicht wohl eher als Ergänzung zum Krafttraining mit Gewichten an.
5. Kein Training ist wie das andere
Ich habe es weiter oben schon kurz angedeutet: Kein Training ist wie das andere, wenn du mit einer Calisthenics-Truppe unterwegs bist. Das liegt schon in der Natur der Sache, schließlich kannst du nicht einfach in jeder Einheit die Gewichte steigern wie beim Krafttraining im Studio – stattdessen variierst du alle Übungen so, dass sie mit der Zeit immer anspruchsvoller werden.
Vom Pullup mit Unterstützung zum freien Klimmzug, über den Muscle-Up bis hin zum einarmigen Klimmzug – um das Training immer schwerer zu gestalten, wirst du immer wieder eine ganze Reihe neuer Übungen in deine Einheiten integrieren.
Damit ist schon einmal garantiert, dass du dich beim Training nicht langweilen wirst – denn du weißt nie, was dich beim nächsten Workout erwartet.
Ist das Calisthenics-Training dem Studio also überlegen?
Dieser Eindruck entsteht wahrscheinlich, wenn du den Artikel bis zu dieser Stelle gelesen hast – und es gibt sicher auch einige Punkte, in denen das Training mit dem eignen Körpergewicht dem Training im Studio überlegen ist.
Aber genauso gibt es eine Reihe von Punkten, in denen das Studio die Nase vorne hat, so dass am Ende die persönlichen Voraussetzungen und vor allen Dingen die individuelle Zielsetzung entscheidet, ob für dich auch das Training ohne Studio zu den gewünschten Ergebnissen führt.
Und natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit, das Studiotraining durch Übungen oder ganze Workouts nur mit dem eigenen Körpergewicht zu ergänzen – denn dann profitierst du von den Vorteilen beider Trainingsarten.
Aber beantworten wir doch kurz die entscheidende Frage:
Calisthenics oder Studio – die Entscheidung
Gerade habe ich es schon gesagt: Die individuelle Zielsetzung entscheidet darüber, ob das Training mit dem eigenen Körpergewicht für dich „ausreicht“ oder du doch besser in eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio investieren solltest.
Grundsätzlich kann man dabei sagen, dass das Training mit dem eigenen Körpergewicht dich auf jeden Fall dabei unterstützen wird, deinen Körper zu formen, fit zu werden und funktionelle Kraft aufzubauen – wenn du deinen Körper dazu noch wirklich beherrschen willst, sind Calisthenics genau das Richtige für dich.
Auch in Sachen Fettverbrennung sind Workouts mit dem eigenen Körpergewicht durchaus gut geeignet – entscheidend ist aber eben nicht das Training, sondern vor allem die Ernährung, was du als Leser des Sixpackcode natürlich weißt.
Am Ende ist das Studio vor allem für diejenigen Pflicht, denen es primär darum geht, möglichst schnell möglichst viel Kraft und Muskelmasse aufzubauen – denn auch, wenn du nur mit dem eigenen Körpergewicht ebenso Muskeln aufbauen kannst, gelingt dir das mit den entsprechenden Gewichten im Studio deutlich schneller.
Für viele ist aber ein Kompromiss die perfekte Lösung:
Kombiniere Studio und Calisthenics für optimale Ergebnisse!
Während du im Studio daran arbeitest, Kraft aufzubauen und deinen Körper durch gezielten Muskelaufbau zu formen, kann dich das Training mit dem eigenen Körpergewicht dabei unterstützen, die gewonnene Kraft und Masse auch voll und ganz zu beherrschen.
Denn wenn es eine Komponente gibt, die mit dem eigenen Körpergewicht perfekt trainiert werden kann, dann ist es die Körperbeherrschung und entsprechende Beweglichkeit, die du bei Calisthenics ganz automatisch entwickelst.
Dass du ganz nebenbei deinen Bauch extrem effektiv trainierst und dir bei entsprechender Ernährung ein Sixpack sicher ist, ist das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i und ein weiteres Argument, Krafttraining mit Gewichten und das Training mit dem eigenen Körpergewicht zu kombinieren.
Fazit: Studiotraining und Calisthenics – die perfekte Kombination für deinen Traumkörper!
Eine klare Antwort auf die Frage, welche der beiden Trainingsmöglichkeiten „besser“ oder „effektiver“ ist, lässt sich nicht geben – denn wie wir eben schon bemerkt haben, kommt es hier auf deine eigenen Ziele und Ansprüche an.
Klar ist aber: Wenn du dein Krafttraining im Studio mit einigen Übungen mit dem eigenen Körpergewicht kombinierst, wirst du am Ende das meiste aus deinem Körper herausholen können – denn so profitierst du vom besten aus beiden Welten.
Trainiere mit schweren Gewichten, um Kraft und Muskeln aufzubauen. Und trainiere mit deinem eigenen Körpergewicht, um für die entsprechende Athletik zu sorgen – dann wirst du am Ende mit einem Körper belohnt, der nicht nur attraktiv aussieht, sondern auch genauso leistungsfähig ist.
Was ist mit dir? Trainierst du regelmäßig mit dem eigenen Körpergewicht?
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